Vergangenheit und Gegenwart treten in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam in Dialog. Der Film wurde während der Covid-19-Pandemie gedreht und verbindet das letzte Jahrzehnt mit all seinen sozial-politischen Bewegungen mit der Besatzung der Stadt während des Zweiten Weltkriegs durch die deutsche Armee. Er basiert auf dem historisch ausgesprochen gut dokumentierten Buch Atlas of an Occupied City (Amsterdam 1940-1945) von Bianca Stigter.
Auf Straßen, Plätzen und in Parks erinnern Gedenktafeln an die Nazi-Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs. Vier Stunden lang erzählt die neutrale Stimme der Sprecherin zu den zeitgenössischen Bildern des Regisseurs von der traumatischen Vergangenheit, wobei McQueen nicht einmal der Versuchung erlegen ist, Archivmaterial zu verwenden.
Der Film ist eine ausführliche Meditation über das Gedenken und untersucht die Vergangenheit, um uns angesichts des zunehmenden rechtsextremen Nationalismus besser mit der gemeinsamen Zukunft konfrontieren zu können. Das gilt für den Mikrokosmos von Amsterdam ebenso wie überall auf der Welt, und die aufgezeigten Parallelen sind eine Warnung des Oscar-prämierten Regisseurs: „Das kann sich leicht wiederholen“.