Bei dem Wort Sparschwein denkt man meist an einen kleinen Gegenstand mit einem Spalt, in den man Kleingeld stecken kann. Wenn man das Geld wieder braucht, muss man das Schwein „schlachten“. Die vielen Metaphern, die in diesem Wort stecken, werden in diesem Film auf die Spitze getrieben. Der Regisseur macht sich selbst zum (moralischen) Sparschwein. Er geht bis an den Rand der Veruntreuung, als er die 90.000 €, die er vom ORF für eine Dokumentation bekommen hat, für ein Haus im Waldviertel ausgibt, das sich seine Frau Michaela so unbedingt wünscht. Einen Film muss er allerdings trotzdem abgeben. Der muss nun logischerweise ein No-Budget-Film sein. Der Regisseur will sich selbst dabei filmen, wie er ein Jahr lang in einen Geldstreik tritt. Wenn die Familie in Kärnten Urlaub macht, kommt er zu Fuß nach. Dies nur als Beispiel für die vielen Fragen, die sich bei seinem Experiment stellen. Gleich zu Beginn gibt sich der Film Sparschwein als Mockumentary zu erkennen – also als ein Experiment mit dem Dokumentarischen, aber auch als eine Satire. Die Satire wird allerdings unvermutet ernst, der „Schnorrer“ wird zum Klimaaktivisten, der frivole Geldstreik verwandelt sich in vielfältige Aktivitäten for future, und in dieser Rolle des Agierens und Agitierens gegen den Weltuntergang lauert am Horizont als reale Möglichkeit auch die Verzweiflung.